Versichererwechsel & Vertragsanpassung

Die Bedeutung der Berufsunfähigkeitsversicherung steigt mehr und mehr – zumal die staatlichen Absicherungssysteme immer weiter reduziert werden. Wie wichtig eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist, das zeigt sich allein daran, dass man im Falle der Berufsunfähigkeit über kein ständiges Einkommen mehr verfügt und somit im Extremfall auf eine finanzielle Unterstützung angewiesen ist. Außerdem trifft die Berufsunfähigkeit verhältnismäßig viele Arbeitnehmer: Im Durchschnitt scheidet jeder vierte Arbeiter und jeder fünften Angestellte aufgrund der Berufsunfähigkeit frühzeitig aus dem Erwerbsleben aus. Schon allein aus diesen Gründen lohnt es sich, den jeweiligen Berufsunfähigkeits-versicherungsvertrag genau zu prüfen und mit anderen Verträgen zu vergleichen. Auch wenn sich die Lebenssituation ändert, weil man zum Beispiel heiratet oder ein Kind bekommt, kann einige nochmalige Prüfung des Berufsunfähigkeitsversicherungsvertrages notwendig sein. Vielleicht stellt der eine oder andere dabei fest, dass ein anderer Vertrag für ihn wesentlich günstiger ist. In einem solchen Fall sollte man überlegen, ob ein Wechsel sinnvoll ist oder ob es genügt, den Vertrag an die jeweiligen Bedingungen anzupassen.

Will man einen gänzlich neuen Vertrag abschließen, so muss man verschiedene Faktoren beachten. So ist es zum Beispiel wichtig, die bereits abgelaufene Vertragsdauer zu berücksichtigen. Denn die Konditionen für eine Berufsunfähigkeitsversicherung verschlechtern sich in der Regel mit zunehmendem Alter. Meist sind im zweiten Versicherungsvertrag, den man vielleicht 20 Jahre nach dem ersten abschließt, viel höhere Beiträge festgeschrieben als im ersten Versicherungsvertrag. Aber auch die Leistungen der einzelnen Versicherungsverträge sollten detailliert miteinander verglichen werden, denn die Beitragshöhe allein sagt noch wenig über die Qualität der Berufsunfähigkeitsversicherung aus. Eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung beinhaltet zum Beispiel keine so genannte „abstrakte Verweisung“. Infolge einer solchen abstrakten Verweisung kann der Versicherte im Falle einer Berufsunfähigkeit gezwungen werden, einen Beruf auszuüben, der seiner Ausbildung und Erfahrung entspricht und der zu keinen Einbußen hinsichtlich des gesellschaftlichen Status oder des Einkommens führt. Ebenfalls sehr wichtig ist eine im Vertrag festgelegte Nachversicherungsgarantie. Mit ihr ist unter Umständen eine Anpassung an eine sich verändernde Lebenssituation wie zum Beispiel die Geburt eines Kindes oder eine Heirat durchführbar.

Mitunter kann man berufsunfähig werden und erhält trotzdem keine Berufsunfähigkeits-rente. Ein Grund dafür ist möglicherweise, dass die Ursache für die Berufsunfähigkeit in den sogenannten Ausschlüssen aufgelistet ist. In guten Verträgen ist die Zahl der Ausschlüsse auf ein Minimum begrenzt. Diese Ausschlüsse umfassen zum Beispiel eine Berufsunfähigkeit infolge eines Krieges oder infolge einer massiven Strahleneinwirkung.